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Presseinformation 7/2022 | 20. April 2022

Dokumentation von Kriegsverbrechen und historische Forschung: Sieben geflüchtete ukrainische Wissenschaftler*innen arbeiten mit Unterstützung der VolkswagenStiftung am IOS Regensburg

Am Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg werden künftig sieben Wissenschaftler*innen tätig sein, die aus der Ukraine fliehen mussten. Ein Teil von ihnen wird von Regensburg aus Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine dokumentieren und analysieren. Eine zweite Arbeitsgruppe wird sich mit dem Thema der ukrainischen Staatlichkeit im 20. Jahrhundert auseinandersetzen. Die Förderung dafür erhält das IOS von der VolkswagenStiftung.

Regensburg. Russlands Angriffskrieg hat bislang mehr als vier Millionen Ukrainer*innen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Darunter befinden sich zahlreiche Wissenschaftler*innen, die nicht nur vor dem Krieg fliehen, sondern denen im Falle einer russischen Besatzung auch Verfolgung droht. Denn russische Truppen gehen gezielt gegen ukrainische Intellektuelle vor. „Für das IOS Regensburg ist es eine Selbstverständlichkeit, Wissenschaftler*innen in dieser Situation zu Hilfe zu kommen. Schließlich kooperiert das Institut seit Jahrzehnten eng mit Partnern in der Ukraine und forscht über die Geschichte und Gegenwart des Landes“, erklärt IOS-Direktor Prof. Ulf Brunnbauer.

Dabei erfährt das Institut jetzt umfangreiche Unterstützung durch die VolkswagenStiftung, die im Rahmen ihres Hilfsprogramms einjährige Forschungsstipendien für bis zu sieben geflüchtete Wissenschaftler*innen aus der Ukraine vergibt, die am IOS forschen werden. Brunnbauer: „Hier geht es nicht nur um humanitäre Hilfe. Das stellt auch sicher, dass ausgezeichnete Forscher*innen aus der Ukraine ihre Arbeit fortführen können und damit fundiertes Wissen über ihr Land schaffen und bewahren. Davon wird die internationale Wissenschaftsgemeinschaft stark profitieren, und damit kann dem russischen Versuch, die ukrainische Kultur und Identität zu zerstören, etwas entgegengesetzt werden.“ Die sieben Wissenschaftler*innen hatten schon in den letzten Jahren in engem Kontakt zum IOS gestanden.

Am IOS werden dafür zwei Arbeitsgruppen eingerichtet. Eine rechts- und politikwissenschaftliche unter der Leitung von Dr. Cindy Wittke wird sich zum einen mit der Dokumentation und Analyse von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen auf dem Gebiet der Ukraine seit 2014 beschäftigen und zum anderen mit möglichen Szenarien und Optionen für eine Übergangsjustiz (Transitional Justice) sowie Konfliktregulierung und -beilegung in der Zukunft. Der Gruppe gehören drei führende Expertinnen an: die Völkerrechtlerinnen Dr. Kateryna Busol aus Kiew und Prof. Oksana Senatorova aus Charkiw sowie die Politikwissenschaftlerin Prof. Tetyana Malyarenko aus Odesa. Die zweite Arbeitsgruppe ist historisch ausgerichtet. Sie wird von Prof. Guido Hausmann geleitet und setzt sich mit der ukrainischen Staatlichkeit seit dem Ersten Weltkrieg sowie dem Einfluss Deutschlands und Russlands auf sie auseinander. Der Gruppe gehören drei namhafte Historikerinnen und ein Historiker an: Prof. Polina Barvinska aus Odesa, Dr. Sabina Kotova aus Kiew, Prof. Olena Syniavska aus Odesa und Prof. Hennadii Korolov aus Kiew.

„Dank der Förderung der VolkswagenStiftung werden diese wichtigen Stimmen aus der Ukraine nicht verstummen, trotz des völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine und trotz der von den russischen Truppen in der Ukraine verübten Gräueltaten“, erklärt Brunnbauer.

Medienkontakt

Franz Kurz, M. A.

Öffentlichkeitsarbeit am IOS

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